Über uns

Kurzinfos

Standort

Gemeinde Hilders
mobile/ aufsuchende Sozialarbeit

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Zielgruppen

Unsere Zielgruppen sind sowohl sozial benachteiligte Familien und Einzelpersonen mit und ohne Migrationshintergrund, als auch Kindergärten, Schulen, Betriebe, Vereine, Nachbarn und Ortsbeiräte.

Daten und Zahlen

Geplante Laufzeit:

01.08.2020 – 31.07.2025

Fördergelder:
Land Hessen: 265.000€
Landkreis Fulda: 54.000€
Gemeinde Hilders: 40.000€
DRK Fulda: 13.500€

Bedürfnisse der Zielgruppe

Häufig gelingt es nicht, sozial benachteiligte Familien in ihr Wohnumfeld zu integrieren.
Der Umgang mit Fristen und Terminen entspricht – besonders bei Menschen mit Migrationshintergrund – nicht unserem Verständnis. Pflichten, wie Mülltrennung, die regelmäßige Reinigung des gemeinsamen Hausflures oder auch Schulpflicht und Zuverlässigkeit beim Arbeitsplatz werden vernachlässigt. Es kommt zu Missverständnissen mit NachbarInnen, VermieterInnen, LehrerInnen, ArbeitskollegInnen und ArbeitgeberInnen.

Häufig ist das Konfliktpotential durch fehlende Sprach- und Kulturkenntnisse voneinander eingeschränkt. Es kommt zu gegenseitigen Ausgrenzungen, der Manifestation diverser Vorurteile oder in der Konsequenz zu Wohnungs- oder Arbeitsplatzkündigungen. Ähnliche Schwierigkeiten entstehen beim Umgang mit institutionellen Angeboten von Schule und Jobcenter. Angebote und Möglichkeiten werden nicht wahrgenommen, die Gesundheitsvorsorge vernachlässigt. Es bestehen keine Kenntnisse über bereits bestehende institutionelle Hilfs- oder Beratungsangebote, wie z.B. bei psychischen Problemen.

Hilfe erfolgt erst, wenn es bereits zu Eskalationen gekommen ist.

Ein problematischer, nicht altersgemäßer Umgang mit Medien ist insbesondere bei den Kindern zu beobachten. Eine Regulierung durch die Eltern oder gar eine gezielte Frühförderung fehlen. Engagement bei Elternabenden oder durch die Eltern unterstützte schulische Angebote, eine adäquate Begleitung bei Hausaufgaben und Lernvorbereitungen, können nicht sichergestellt werden. Die Kinder bleiben hinter ihren Möglichkeiten zurück. Familienväter sind häufig nicht in die Aufgaben von Haushalt, Erziehung und Betreuung eingebunden. Viele Frauen fühlen sich in der Familienarbeit“ alleingelassen. Einige der Frauen und Kinder mit Fluchthintergrund haben Gewalterfahrungen im häuslichen Umfeld oder aber auch sexualisierte Gewalt in den Gemeinschaftsunterkünften erfahren müssen.
Ein generelles Unrechtsbewusstsein fehlt hier, aufgrund der patriarchisch geprägten Herkunftsländer, oft bei Tätern wie Opfern. Hilfsangebote sind unbekannt oder werden von den Betroffenen als zu hochschwellig wahrgenommen. Ihnen bleibt der Zugang zu Unterstützungsangeboten oder Schutzmaßnahmen verwehrt.

Nachbarn, Vereine und Bildungsinstitutionen sind häufig mit den besonderen Begebenheiten in sozial schwachen Familien und ihren besonderen Bedürfnissen überfordert.

Die Idee hinter dem Projekt

Aus Erfahrungen, die wir bei der Arbeit in dem Projekt Z.I.E.L. sammeln konnten, wissen wir, wie wichtig die lokale Netzwerkarbeit ist, um gezielt praktische Erfahrungen des Miteinanders von Flüchtlingen und lokaler Landbevölkerung anstoßen zu können. Unsere Beobachtungen zeigen, dass sozial benachteiligte Familien ohne Migrationshintergrund eine ähnliche
Unterstützung benötigen.

Wir wollen präventiv wirken und uns als Ansprechpartner und Vermittler im Umfeld der Familien etablieren. Der Kontakt zu Institutionen, Bildungsträgern, ArbeitgeberInnen und Nachbarlnnen wird hergestellt, um frühzeitig Probleme erkennen zu können. Neben der persönlichen Begleitung werden Themenabende und Aktivitäten zu Menschenrechten,
Bildungsmöglichkeiten und politischer Teilhabe angeboten und Teilnehmende gegebenenfalls im Rahmen des erschlossenen Pools vermittelt. Es ist notwendig, sozial benachteiligte Familien, wie auch das umgebende Umfeld, bei einer Integration zu begleiten und für die besonderen Anforderungen dieses Prozesses zu sensibilisieren.

Durch unsere Arbeit wollen wir die Bildung eines handlungsfähigen sozialen Netzwerks, insbesondere um Familien und besonders hilfebedürftige Einzelpersonen herum, unterstützen.

Ehrenamtliche Personen mit und ohne Migrationshintergrund sollen in die Arbeit integriert werden und können etwa als SprachmitterInnen, „PatInnen“ oder auch als kulturelle VermittlerInnen fungieren.

Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien weisen einen deutlich niedrigeren Bildungserfolg auf. Auch die Ausbildungs- bzw. Arbeitsplatzsuche ist deutlich erschwert. Mit unseren Angeboten wollen wir die Bildungschancen dieser Familien erhöhen und dazu beitragen, ein Mehr an Bildungsgerechtigkeit zu erreichen.

Ziel

Während der Projektlaufzeit soll eine Anlaufstelle für sozial benachteiligte Menschen, Nachbarn und alle an einer gelingenden Integration beteiligten Institutionen (Kindergärten, Schulen, Vereine, Ortsbeiräte, etc.) aufgebaut und etabliert werden. Mit Hilfe dieser Anlaufstelle, sollen Probleme / Missverständnisse gelöst oder im Idealfall schon im Vorfeld vermieden werden.

Langfristig gesehen soll die Arbeit des Projektes dazu beitragen, sozial benachteiligte Familien mit und ohne Migrationshintergrund zu einem festen, anerkannten und aktiven Teil der Gemeinde werden zu lassen.