Rotes Kreuz und Gemeinde starten „LAeufT“ für sozial benachteiligte Familien

21.10.20 – In der Rhön-Gemeinde Hilders (Kreis Fulda) ist am Dienstag offiziell der Startschuss für das Sozialprojekt „LAeufT“ gefallen. Initiiert haben es das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Fulda und die Kommune. Bürgermeister Hubert Blum (SPD) ist stolz und sagt: „Gemeinwesenarbeit gehört nicht nur die Großstadt, sondern auch in den ländlichen Raum. Deshalb sind wir froh, lokale Ansprechpartner hier vor Ort zu haben. Das DRK macht seit Jahren in Hilders einen tollen Job.“

Das Projekt ist auf fünf Jahre angelegt und wird vom Land Hessen, dem Landkreis Fulda, der Gemeinde Hilders und dem DRK Fulda mit insgesamt 372.500 Euro gefördert und finanziert. Es wird unter anderem durch das Sozialbudget ermöglicht. Die Macher kommen nach Hause, zu den Menschen, und sind mit einem Elektro-Auto mobil unterwegs.

Ziel ist es, sozial benachteiligte Familien zu einem festen, anerkannten und aktiven Teil der Gemeinde werden zu lassen. Erste Ansprechpartnerin ist Nicolette Salmann vom DRK Fulda. Die Diplom-Sozialpädagogin will Problemlöserin sein und im Idealfall diese schon, bevor sie überhaupt entstehen, abwenden. „Wir richten dazu eine feste Anlaufstelle für diese Menschen ein. Jeder kann sich an uns wenden.“ Salmann, die von Bastian König – einem FSJler – unterstützt wird, will auch eng mit der Bürgerhilfe Hilders zusammenarbeiten. „Wir werden im nächsten Schritt Vereine, Organisationen und auch die Schulen ansprechen. Hier binde ich unsere Erfahrungen aus dem ausgelaufenen Flüchtlings-Projekt Z.I.E.L. am Michaelshof mit ein. Wichtig ist ein großes Netzwerk – hier setzen wir gemeinsam mit unseren Partnern an.“

DRK Fulda übernimmt mit „LAeufT“ gesellschaftliche Verantwortung

Seit dem 1. August ist „LAeufT“ schon am Netz. Dahinter verbirgt sich übrigens: Lokaler Ansprechpartner einzigartiger und flexibler Teilhabe. Und es gibt schon eine Familie, die von Nicolette Salmann begleitet wird. „Der Bedarf ist da.“ Ein Beispiel: „Häufig gelingt es nicht, sozial benachteiligte Familien in ihr Wohnumfeld zu integrieren. Der Umgang mit Fristen und Terminen entspricht – besonders bei Menschen mit Migrationshintergrund – nicht unserem Verständnis. Pflichten, wie Mülltrennung, die regelmäßige Reinigung des gemeinsamen Hausflures oder auch die Schulpflicht der Kinder und die Zuverlässigkeit am Arbeitsplatz werden vernachlässigt. Es kommt in der Folge zu Missverständnissen mit Nachbarn, Vermietern, Lehren, Arbeitskollegen oder dem Arbeitgeber – und damit ist Konfliktpotential vorprogrammiert. An diesen Stellen bieten wir aktiv Hilfe und schieben an, unter anderem mit Patenschaften.“

Christoph Schwab, Vorstandsvorsitzender des DRK Fulda, spricht von einem „guten Tag für die Gemeinde Hilders und das Rote Kreuz“. Die Hilfsorganisation sei in der Gemeinde schon langjährig vernetzt und übernehme mit diesem Projekt erneut „gesellschaftliche und soziale Verantwortung“. In Hilders betreibt das DRK die Senioreneinrichtung St. Kilian mit angeschlossenem ambulanten Pflegedienst und wenige Kilometer weiter, in Tann-Lahrbach, eine 24 Stunden besetzte Rettungswache.

Das „LAeufT“-Team ist im St. Kilian-Altenzentrum Hilders angesiedelt und setzt auf alle Kommunikations-Plattformen wie Facebook, Instagram oder Webseite (https://laeuft.drk-fulda.de/). Nicolette Salmann ist erreichbar unter nicolette.salmann@drk-fulda.de oder mobil unter 0151-44618134. Und wenn das Projekt in der Rhön-Gemeinde gut anläuft, kann sich das Rote Kreuz auch weitere Kooperationen mit Gemeinden vorstellen. „LAeufT ist ein Pilotprojekt mit Zukunft.“

Fotos: Hendrik Urbin
Bericht: Christian P. Stadtfeld
Osthessen-News

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